Brauchtum im Frühling im Karwendel

Aus das Tradition in Tirol: Das Frühlingsbrauchtum des Grasausläuten
Der Nachwuchs beim Grasausläuten in Schwaz Tirol
Die Grasausläuter beim Schellen vor dem Kohlerhof, hinten das Karwendel
Grasausläuten im Frühling unterhalb der Burg Freundsberg

Die Grasausläuter ziehen im Frühjahr von Hof zu Hof
Die Tiroler sind bekannt für besonders erdige Arten von Brauchtum und Tradition. Natürlich mit üppigen Trachten und viel Lebensfreude. Im Frühling gehört insbesondere im Karwendel rund um Schwaz die Tradition des Grasausläuten dazu.

Was ist Grasausläuten und warum gibt es das?
Wenn sich der Schnee in höhere Lagen zurückzieht, soll auf den Feldern und Wiesen im Tal wieder das Gras wachsenm, damit die Tiere auf die Weide können. Um die bösen Geister des Winters zu vertreiben und den Frühling zu begrüßen ziehen die Trachtler über die Wiesen und Fluren.
Jedes Jahr im April ist es soweit: Mit lautem Läuten der Glocken wird die kalte Jahreszeit verabschiedet und der Frühling mit großer Freude begrüßt.
Normal ist dieser Brauch nur für Kinder und Jugendliche gedacht, aber seit 1975 hat sich auch die erste, schwazer Schützenkompanie dazu entschieden, diesen Brauch nicht aussterben zu lassen und die jungen Grosaußläuter zu unterstützen.

Wie geht Grasausläuten im Karwendel?
In der Stadt hatten und haben die Menschen keine Felder, deshalb ist es ein reiner Bauernbrauch. Den „Buamen und Madln“ macht es eine Menge Spaß mit lauten, umgehängten Glocken durch die Dörfer zu sausen und den Frühling einzuläuten. Meist handelt sich bei den Glocken um die riesigen Kuhglocken, die sonst das Weidevieh auf der Alm trägt.

Wann findet das Grasausläuten statt?
Immer an einem Sonntag im April treffen sich alle Grosaußläuter um halb zehn in der Früh. Die Gruppe besteht aus: Dem Hauptmann oder einem anderen Offizier der die Gruppe anführt. Er hat die Kraxn (Ein Holzkorb, den man wie einen Rucksack tragen kann) auf dem Rücken, gefüllt mit Brot, Käse und Speck, für die Verpflegung auf dem mindestens 18 kilometer langen Weg.

Auch vier Frauen sind beim Brauchtum dabei
Vier junge Marketenderinnen müssen unbedingt dabei sein, sie schmücken die ganze Truppe. Für den richtigen Rhythmus sorgen die Schellenschlager. Den größten Anteil der Gruppe machen die Jungschützen und Altschützen aus. Begleitet werden sie von 4 bis 6 Hüter, die gehen auf die Bürger zu und kassieren eine Spende.

Früher wurde das gesammelte Geld verwendet um die Uniformen zu bezahlen. Heute gilt die Spende allgemein der Schützenkompanie und ihren Aktivitäten.
Die Gruppe, bestehend aus ca. 65 Personen, startet am Sonntag um halb 10 Uhr in der Früh am Stadtrand von Schwaz. Mit Schützenuniform und Hut gekleidet ziehen sie quer durch die Stadt und Dörfer. Das wichtigste, das die Grosaußläuter tragen sind die Glocken. Um richtigen Lärm zu machen, damit sie den Winter vertreiben und den Frühling begrüßen können. Der Lärm soll das Gras aus der Erde locken und die Samen zum Blühen bringen.
Die Glocken sind normale Kuhglocken, Schafglocken oder auch von Kälbern. Die älteren Herren tragen die großen Glocken, während die Jungschützen die kleinen Glocken bevorzugen.

Um den Rhythmus mit den Schellen schlagen zu können tragen die Schellenschlager die Glocken hinten. Der Kassier trägt keine Glocke, das würde sich nicht ausgehen, da der Kassier viel laufen muss. Manchmal muss er sich auch Bücken weil die Leute die Spenden auch vom Fenster rauschmeißen und sie den Korb nicht immer treffen. Der Hirte, treibt die Spenden mit seinem Hut ein. Er hat auch einen Hirtenstecken dabei, da er verantwortlich ist, dass die Gruppe zusammen bleibt und keiner hinten bleibt.

„Zum Schluss ist das oft nicht mehr so ganz leicht, da man bei fast jedem bei dem man vorbei geht ein Schnapserl bekommt“, sagt ein Grasausläuter, lachend. Da kann es schon mal passieren, dass jemand hinten bleibt. Bevor es ins Gasthaus geht, besucht die Gruppe noch den Altbürgermeister, der schon gespannt wartet. Der letzte Weg führt in die Stadt zum Gasthof Einhorn Schaller, da wird das Geld gezählt und endlich die wohlverdiente Jause und ein Bier genossen.

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